Neue Wildwarngeräte erhöhen Verkehrssicherheit im Bezirk Hollabrunn

LR Schleritzko: „Kooperation mit NÖ Jagdverband reduziert Nachtunfälle mit Rehwild um bis zu 70 Prozent.“

Die Ausgabe neuer Wildwarngeräte durch den NÖ Landesstraßendienst und den NÖ Jagdverband hat sich nach mittlerweile 13 Jahren der gemeinsamen Projektarbeit zur Tradition entwickelt. So konnten auch heute wieder 7.100 neue Wildwarngeräte von Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko und Sylvia Scherhaufer, Generalsekretärin des NÖ Jagdverbands, übergeben werden. Zum Einsatz kommen neben neuesten optischen und akustischen Wildwarnreflektoren auch Duftstoffe und ökologische Begleitmaßnahmen. Im Bezirk Hollabrunn werden zwei Reviere mit neuen Wildwarngeräten ausgestattet und damit auf fast vier Kilometern die Verkehrssicherheit auf Landesstraßen wie der B45 erhöht.

„Wir können stolz auf die Bilanz dieses für Österreich einzigartigen Projekts sein. Die Kooperation zwischen Land NÖ und NÖ Jagdverband reduziert Nachtunfälle mit Rehwild um bis zu 70 Prozent. Damit nehmen wir eine Vorreiterrolle im Umweltschutz, aber auch in Sachen Verkehrssicherheit ein. Zwei Themen, die mir sehr wichtig sind. Denn wir wollen dafür sorgen, dass man nicht nur möglichst rasch, sondern vor allem möglichst sicher von A nach B kommt“, erklärt Landesrat Schleritzko.

„Die Lebensräume unserer Wildtiere werden durch Neu- und Ausbauten von Verkehrswegen immer mehr zerstückelt und zwingen die Wildtiere beim Wechsel vom Sommer- in den Winterlebensraum zur Überquerung von Straßen. Dabei kommt es insbesondere in der Dämmerung und Nacht aufgrund der schlechten Sicht zu Unfällen. Mit diesem Projekt sichern wir nicht nur die Verkehrssicherheit für uns Menschen, sondern retten Wildtieren das Leben. Denn in fast allen Fällen endet ein Wildunfall für das Tier tödlich“, unterstreicht Generalsekretärin Scherhaufer die Wichtigkeit des Projektes.

Zwei Drittel der Projektkosten werden durch die NÖ Jägerschaft gemeinsam mit Partnern finanziert. Ein Drittel wird vom Land NÖ zur Verfügung gestellt. Die Planung der Maßnahmen und wissenschaftliche Betreuung des Projektes wird vom NÖ Jagdverband übernommen. Neben dem Ziel, die Wildverluste in Niederösterreich maßgeblich zu verringern, gilt es, Erfahrungswerte der Unfallprävention in der Praxis zu sammeln und durch wissenschaftliche Analysen auszuwerten. Denn rund 30.000 Wildtiere werden pro Jahr auf Niederösterreichs Straßen getötet.

Die niederösterreichischen Jägerinnen und Jäger unterstützen das Projekt seit Beginn an. Mit ihrer Mithilfe konnten in den vergangenen zwölf Jahren 427 Jagdreviere mit modernen Wildwarnreflektoren ausgestattet werden. Die Montage der Hilfsmittel an gefährdeten Straßenabschnitten im Landesstraßennetz von Niederösterreich erfolgt gemeinsam durch die betroffenen Straßenmeistereien und die Jägerschaft. Die Gefahrenstellen wurden von der Universität für Bodenkultur gemeinsam mit der Jägerschaft festgelegt und überprüft.

In über einem Jahrzehnt des Projekts wurden mittlerweile 427 Jagdreviere mit fast 117.000 Wildwarngeräten ausgestattet. Diese finden sich an 1.650 Kilometern Landesstraßen wieder und haben mehr als 900.000 Euro an Investitionskosten verursacht.