Nach dem Ablauf der letzten Einspruchsfrist steht nun fest, dass die Arbeiten für den Weiterbau der S 3 Weinviertler Schnellstraße zwischen Hollabrunn und Guntersdorf beginnen können. Im Rahmen einer Pressekonferenz im Stadtsaal von Hollabrunn hoben Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und ASFINAG-Vorstand DI Alois Schedl heute, Montag, die enorme Bedeutung dieses Projekts für die Menschen und die Wirtschaft in der Region hervor.
Landeshauptmann Pröll sagte, dass ihn dieses Projekt seit dem Beginn seiner Amtszeit begleite und man mit dem Baustart nun „einer großen Sehnsucht in der Region" nachkommen könne. In den vergangenen zwei Jahrzehnten habe sich unglaublich viel getan, so habe es „eine Vielzahl an Stationen, Planungen, Verhandlungen und Verfahren" gegeben. „Eine unendlich lange Geschichte mündet jetzt ins Finale", betonte der Landeshauptmann, dass diese nicht nur von der Bevölkerung lang ersehnt worden sei, sondern für die Region unglaublich viel bringen werde. Als wichtigen Punkt dabei hob Pröll die Lebensqualität und Sicherheit hervor.
Die Ortsdurchfahrten Suttenbrunn, Schöngrabern, Grund und Guntersdorf verzeichneten 17.000 Fahrzeuge pro Tag, davon 2.200 LKWs, hob der Landeshauptmann hervor, dass der Ausbau der S 3 eine entsprechende Entlastung bringen werde. Es werde dadurch 70 bis 90 Prozent weniger Verkehr durch die Siedlungen geben, so Pröll. Weiters hob der Landeshauptmann die Qualifizierung der Standortqualität hervor. Eine gut ausgebaute Infrastruktur sei wichtig, damit sich Unternehmen ansiedelten und auch Pendlerinnen und Pendler entsprechend vorankämen. Insgesamt würden seitens der ASFINAG 132 Millionen Euro und seitens des Landes vier Millionen Euro - für die Zubringer, die notwendig seien - investiert werden. Damit erreiche man „eine qualitätsmäßige Verbindung von Retz nach Wien", führte Pröll aus, dass die S 3 Weinviertler Schnellstraße neben der Nordautobahn die wichtigste Verbindung zu Tschechien und eine wichtige Anbindung an ein international hochrangiges Straßennetz sei.
Der Landeshauptmann bedankte sich bei der Nationalratsabgeordneten Eva-Maria Himmelbauer, BSc und Landtagsabgeordneten Richard Hogl, die sich sehr für dieses Projekt in der Region eingesetzt hätten, bei der Bürgerinitiative und Sprecher Wilfried Hammer „für enorm viel Rückenwind in entscheidenden Phasen", bei der ASFINAG als „verlässlichen Partner" und beim NÖ Straßendienst für die Vorarbeiten.
ASFINAG-Vorstand Schedl sprach von einem „tollen Tag für die ASFINAG": „Wir haben alle Genehmigungen erhalten und können mit dem Bau starten." Mit 6. Juni werde man mit dem ersten Baulos mit der Errichtung der beiden Brücken über der Nordwestbahn bei Wullersdorf beginnen. Die S 3 sei „ein wichtiges Projekt für die Region", führte Schedl aus, dass der Bau des elf Kilometer langen Abschnittes und die 132 Millionen Euro-Investition der ASFINAG vor allem „eine Entlastung für die Anrainer in den Ortsdurchfahrten" bedeuten würde.
Errichtet wird die S 3 zwischen Hollabrunn und Guntersdorf in drei großen Abschnitten. Start ist heuer im Juni mit zwei Brücken über der Nordwestbahn im Bereich Wullersdorf. 2018 ist der gesamte elf Kilometer lange Bereich im Bau und bereits Ende 2019/Anfang 2020 soll die Verkehrsfreigabe erfolgen. Auch für das Land Niederösterreich starten die Bauarbeiten für die Landesstraße B 30 Spange Guntersdorf im Juni 2017 mit einer Brücke. Anschließend wird die rund einen Kilometer lange Spange in Angriff genommen. Investiert werden insgesamt von ASFINAG und Land Niederösterreich rund 136 Millionen Euro.