S3: Bürgermeister haben die Nase voll

Zum Ausbau der Weinviertler Schnellstraße S 3 gaben vier Ortschefs am Freitagnachmittag eine Pressekonferenz – die NÖN-Redakteure Christoph Reiterer und Sandra Frank berichten.

NÖN von Christoph Reiterer & Sandra Frank Einen ungewöhnlichen Ort für eine Pressekonferenz, der aber passender kaum sein hätte können, suchten sich die Bürgermeister Erwin Bernreiter (Hollabrunn), Herbert Leeb (Grabern), Roland Weber (Guntersdorf) und Richard Hogl (Wullersdorf) aus: die Ampelkreuzung in Schöngrabern.  „Absurde“ Beeinträchtigung der Lebensqualität Tausende Kraftfahrzeuge rauschen Tag für Tag durch die Orte. Die Lebensqualität für die Anrainer bezeichnet Richard Hogl als „absurd“. „Hier sind wir am Ort des Geschehens“, erklärte der Landtagsabgeordnete. Der Beginn des Ausbaus der Weinviertler Schnellstraße S 3 von Hollabrunn bis Guntersdorf Nord sollte nach bereits mehrmaligen Verzögerungen nun 2014 endlich starten. VP-Quartett fordert Antworten und verfasste Brief Doch alle Zeichen deuten laut den ÖVP-Bürgermeistern darauf hin, dass dieser Termin wieder nicht gehalten werden wird. Und das wollen sie sich jetzt nicht mehr gefallen lassen. Darum taten sich die Gemeindechefs nicht nur bei der Pressekonferenz zusammen, sie verfassten auch einen gemeinsamen Brief an Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ). Darin stellen sie klar, dass sie und ihre Bürger mit ihrer Geduld am Ende sind. Außerdem fordern sie Antworten: warum die archäologischen Grabungen sowie die Umweltverträglichkeitsprüfung – sie wurde 2012 eingeleitet – so lange dauern; wann die definitive Grundablöse in Kraft treten wird, und vor allem: Wann ist der konkrete Beginn des S 3-Ausbaus?  „Wien wirkt gegen uns wie ausgestorben ...“ Die Bürger seien lange genug geduldig gewesen und hätten alle Änderungen der Varianten hingenommen. „Der Region ist bewusst, dass das Geld knapp ist. Aber das kann es ja nicht sein, dass es auf die paar Millionen ankommt“, ist Hogl verärgert und verlangt Antworten. „Wir werden sicher nicht ewig warten“, spricht der Landtagsabgeordnete von vier Wochen, die er der Ministern zur Beantwortung des Briefes Zeit lassen will. Gibt es keine klaren Antworten, „werden wir versuchen, weiter Druck zu machen“, sagt Bürgermeister Bernreiter. „Einen weiteren Aufschub kann man nicht akzeptieren“, pflichtet ihm Hogl bei. Werde man weiter im Regen stehen gelassen, stehen Protestaktionen im Raum. „Der Verkehr wird beeinträchtigt werden. Aber noch hat die Ministerin die Chance, einzulenken und zu bauen“, sagt Hogl. Rückendeckung bekommen die Bürgermeister dabei von Nationalrätin Eva Himmelbauer (ÖVP). „Als direkter Anrainer verlasse ich mich auf die Bürgermeister. Aber die Situation ist nicht mehr erträglich. Wien wirkt gegen uns wie ausgestorben ...“, sagt der Guntersdorfer Wilfried Hammer. NÖN von Christoph Reiterer & Sandra Frank Brief an BM Bures zum download