Der Niederösterreichische Bauernbund veranstaltete in diesem Sommer bereits zum dritten Mal im Sommer die so genannten „Hofgespräche“, um mit Mitgliedern, insbesondere mit den zahlreichen, ehrenamtlich engagierten Funktionärinnen und Funktionären auf Orts- und Gemeindeebene kurz vor bzw. nach der Ernte in Kontakt zu bleiben. |
Im Bezirk Hollabrunn fand dieses Hofgespräch am Mittwoch, den 23. August 2023 am Hof von Lagerhausobmann ÖkR Ing. Johann ROHRINGER und seiner Familie statt. Bezirksbauernratsobfrau Landeskammerrätin Liane BAUER vom Teilbezirk Hollabrunn moderierte die Veranstaltung und freute sich rund 300 Mitglieder, Vertreterinnen und Vertreter div. bäuerlicher Organisationen, sowie interessierte Gäste zur Veranstaltung begrüßen zu dürfen, allen voran Landtagsabgeordneten Bgm. ÖkR Richard HOGL, Hauptbezirksobmann und Bauernkammerobmann Bgm. Friedrich SCHECHTNER, Bezirksbäuerin KR Elisabeth LUST-SAUBERER, Landjugendobmann Thomas ROHRINGER und „Hausherren“ RLH-Obmann Rohringer. Diese Ehrengäste überbrachten ihrerseits Grußworte.
Danach lauschten allesamt mit großem Interesse dem Obmann von „Land schafft Leben“ Hannes ROYER aus der Steiermark. Er sprach über den Werdegang seines Hofes ebenso, wie über den Aufbau seiner Organisation. Diese versteht sich nicht als Konkurrenz zur AMA oder Lebensmittelkonzernen, sondern im Wesentlichen als „Bewußtseinmacher“ für regionale Produkte und die Stärken der Landwirtschaft. „Wer nichts weiß muss alles essen“, war der Leitspruch seines Referates, wobei er viele Aspekte der heimischen Lebensmittelproduktion zw. -konsums beleuchtete. So „wandern“ jährlich ca. 1.500 kg Essen pro Person und Jahr durch unsere Körper! Er appellierte insbesondere an die Bäuerinnen und Bauern, genau darauf zu achten, was sie dabei dem Körper zuführen. Wichtig ist, dass die Landwirte in erster Linie selbst österreichische Produkte einkaufen. Von den Weinbauern kann man lernen, wie sie stolz zu ihren Produkten stehen. Jedes Jahr ist der beste Jahrgang und wenn jemand zu Besuch kommt, bekommt man als erstes ein Glas Wein angeboten. Acker- und Viehbauern erzählen meistens von den Problemen, die sie haben, füllen ihre Kühlschränke mit Billigprodukten aus dem Supermarkt und bitten ihren Gästen nichts aus eigener Produktion an. Ein ganz wichtiger Bereich ist die „Herkunftskennzeichnung“ bei Lebensmittel, im Einzelhandel, aber ganz besonders in der Gastronomie. 4,8 Millionen (!!!) Österreicherinnen und Österreicher essen täglich außer Haus. Nur 9 Prozent der Lebensmittel, die in der Gastronomie verabreicht werden, stammen aus Österreich! Der Einkauf in der Gastro richtet sich hauptsächlich auf den Preis, daher wehren sie sich gegen die Herkunftskennzeichnung. Ebenso brach Royer eine Lanze für das AMA–Gütesiegel. Die Bäuerinnen und die Landjugend bereiteten kulinarische Köstlichkeiten vor, und das Raiffeisenlagerhaus Hollabrunn – Horn übernahm die Getränke des Abends. |