LH Pröll eröffnete Volksschule Ziersdorf und „Ziersdorfer Treppe“ von Ines Hochgerner

„Kindern Wurzeln und Flügel mitgeben“

Im Rahmen einer Festveranstaltung eröffnete Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am heutigen Samstag die Volksschule Ziersdorf, für deren Sanierung er im vergangenen Jahr den Spatenstich vorgenommen hat. Gestaltet wurde die Veranstaltung von den Volksschulkindern mit musikalischen und Sprechbeiträgen. Eröffnet wurde außerdem die „Ziersdorfer Treppe", ein Kunstwerk von Ines Hochgerner. Im Blick zurück zeige sich, „wie wichtig die Volksschule für das soziale Verhalten im späteren Leben ist", betonte Landeshauptmann Pröll, dass man in der Volksschule Kameradschaft erlerne und Freundschaften schließe, die oft ein Leben lang halten würden. Das Schöne am Lehrerin oder Lehrersein sei, „Kinder zu begleiten und für ihr Leben mitzuprägen". Der Lehrerberuf fordere aber auch immer mehr, da es gelte „zunehmend Verantwortung zu übernehmen für Bereiche, die nicht unmittelbar mit Schule verbunden sind". So müssten Lehrerinnen und Lehrer einen Teil der Erziehungsarbeit übernehmen und Kindern Werte wie Pünktlichkeit und soziales Verhalten im Umgang miteinander vermitteln. Der Landeshauptmann appellierte an die Eltern, intensiv mit den Lehrerinnen und Lehrern zusammenzuarbeiten, denn nur so könne aus den Kindern das Optimale am Weg in die Zukunft herausgeholt werden. „Wir haben eine optimale Organisationsstruktur im Pflichtschulbereich", betonte Pröll, dass eine ordnungsgemäße Organisation Grundvoraussetzung sei, um den Kindern gute Bildungschancen zu geben. In der neuen Volksschule Ziersdorf finde man zudem eine besondere Ausstattung vor, mit der man den Pädagoginnen und Pädagogen ein wichtiges Rüstzeug in die Hand gebe. Erwachsene sollten „den Kindern Wurzeln und Flügel mitgeben". „Wurzeln bestehen aus der Liebe zur Heimat", betonte Pröll, dass ein Gefühl für Tradition und Geschichte wichtig seien. „Jemand, der tief verwurzelt ist, kann auch weltoffen nach vorne gehen." „Flügel sind das Faktenwissen und das soziale Engagement", führte der Landeshauptmann aus, dass Wurzeln und Flügel miteinander „die optimale Voraussetzung, um gut ins Leben zu kommen" seien. „Kunst im öffentlichen Raum ist etwas ganz Wichtiges", so Pröll in Hinblick auf die Fluchtstiege der Volksschule als Kunstwerk. „In jedem Menschen schlummert eine Grundkreativität", sagte der Landeshauptmann, dass es Aufgabe der Schule sei, diese Kreativität zu wecken. Je früher man mit Kunst und Kultur konfrontiert werde, desto früher werde man herausgefordert, in sich selbst Kreativität zu spüren, so Pröll. Außerdem gebe es dadurch später keine Berührungsängste mehr mit Kunst und Kultur. Die „Ziersdorfer Treppe" sei „ein Hinweis auf den Lebensweg eines Menschen". „Mit dieser Investition zeigt die Gemeinde Ziersdorf, dass sie ganz fokussiert in die Zukunft arbeitet", bedankte sich der Landeshauptmann bei allen Verantwortlichen für die Neugestaltung des Schulgebäudes und wünschte alles Gute. Der Wunsch sei gewesen, „das Gebäude für Schüler und Pädagogen attraktiv zu machen", so Christoph Müllner, Obmann der Volksschulgemeinde Ziersdorf. Und man wollte den Standort erhalten, der mit der Neuen Mittelschule und dem Musikhaus ein kleiner Bildungscampus sei. Für die achtklassige Volksschule, den zweigruppigen Kindergarten und die Mehrzweckhalle habe es viele Förderungen durch das Land Niederösterreich gegeben, ohne die, die Sanierung so nicht möglich gewesen wäre, bedankte sich Müllner bei Landeshauptmann Pröll. „Danke für den Einsatz", bedankte sich Bürgermeister Johann Gartner bei Müllner und dem gesamten Schulausschuss. Es sei „hervorragende Arbeit geleistet" worden. Das Geld sei in die Jugend investiert worden, diese sei die Zukunft. Das Projekt passe sehr gut ins Gesamtkonzept der Gemeinde, denn man versuche in Ziersdorf die Jugend durchgehend zu betreuen.  Landesschulinspektor RegRat Rudolf Köstler sprach von einem „ganz besonderen Fest". „Das Gebäude ist großartig. Danke an alle, die mitgewirkt haben, dass Großartiges entstanden ist", betonte Köstler, dass hier „ideale Voraussetzungen geschaffen seien für die Arbeit mit den Kindern". Den Kindern solle hier Neugierde und das Entdecken für den zukünftigen Lebensweg ermöglicht werden. „Wir haben Traditionen des Haues, die sich bewährt haben, erhalten und gleichzeitig hat das Gebäude einen offenen Charakter erhalten", so Volksschuldirektorin Mag. Regina Pfeifer, BEd. Die Volksschule Ziersdorf sei nun eine „klimaaktiv"-Schule, führte Pfeifer aus, dass dieses Thema Schwerpunkt in den nächsten Jahren werde. Zudem verfüge jede Klasse über Computer, mithilfe derer man den Kindern „einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet zeigen" wolle. Pfeifer bedankte sich bei allen, die am Schulneubau mitgewirkt hätten und allen „Vereinen und Institutionen, die uns aufgenommen haben".  Als Dankeschön überreichte sie an Landeshauptmann Pröll ein grünes T-shirt der Volksschule Ziersdorf. Die Fluchtstiege als Kunstwerk zeige, dass eine Treppe „nicht nur schön und nicht nur eine Funktion" haben könne, so die Kunsthistorikerin Mag. Cornelia Offergeld. Die Künstlerin Ines Hochgerner habe sich damit auseinandergesetzt, was eine Fluchtstiege bedeute und was Kunst am Bau sei. Die „Ziersdorfer Treppe" spiele „sehr schön mit der Architektur des Gebäudes zusammen", führte Offergeld aus, dass die Fassade wie ein Hintergrund wirke und man an dieser ein Schattenspiel sehen könne. Die Segnung der neuen Volksschule nahm Pfarrer Mag. Andreas Kalita vor. „Wir haben eine zeitgerechte moderne Schule bekommen", bezeichnete Kalita die neue Volksschule als Investition in die Zukunft, die die Kinder seien. Es solle frischer Wind in die Klassen kommen, der die Kinder für Neues öffne, wünschte er den Lehrerinnen und Lehrern „viel Erfolg, viel Geduld und viel Verständnis". Die im Jahr 1974 errichtete Volksschule Ziersdorf, wurde renoviert und barrierefrei umgebaut. Durch den Passivhauscharakter des Schulgebäudes ist diese eine Klima- und Energie-Musterschule. Mehr Fotos von der Eröffnungsfeier