Landtag zur Sicherheit im Umgang mit dem Wolf!

Pernkopf und Hogl: „Menschen in Niederösterreich sollen keine Angst vor wilden Tieren haben müssen“

Die Konflikte mit Wölfen und die damit einhergehenden Ängste in der Bevölkerung nehmen zu: Nicht nur in Niederösterreich, auch in anderen Bundesländern Österreichs und in ganz Europa.

Erst vor wenigen Tagen hat das Land Tirol eine Abschussverordnung für einen weiteren Wolf kundgemacht, weil es zu mehreren Rissen von Schafen auf Almen gekommen ist. Und die EU-Kommission hat kürzlich eine Expertenstudie in Auftrag gegeben, die bis Jahresende Möglichkeiten aufzeigen soll, wie mit den regionalen Problemen durch Wölfe umgegangen werden kann. In Niederösterreich ist man hier schon einen Schritt weiter, wie eine aktuelle Stunde im Landtag zeigt.

Seit 3. April gilt die aktualisierte Wolfsverordnung in Niederösterreich. Darin wird ein klarer Stufenplan definiert, unter welchen Voraussetzungen Wölfe per Verordnung vertrieben, vergrämt oder entnommen werden. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf betont dazu: „Ich möchte nicht, dass die Menschen in Niederösterreich Angst vor wilden Tieren haben müssen. Beim Thema Sicherheit gibt es keine Kompromisse. Wenn ein Wolf nicht mehr scheu ist und in die Nähe von Siedlungen kommt, dann muss er abgeschreckt oder auch entnommen werden können.“

Die Entnahme eines Wolfes, also der Abschuss durch die Jägerschaft, ist binnen vier Wochen unter anderem möglich, wenn ein Wolf einem Menschen trotz Vertreibungsversuchen folgt oder wenn ein oder mehrere Wölfe mindestens zweimal binnen vier Wochen einen sachgerechten Nutzierschutz überwinden und darin gehaltene Nutztiere töten. Die Entnahme ist nur in jenem Jagdgebiet zulässig, in dem entweder die letzten Risse erfolgten oder das problematische Verhalten gezeigt wurde. Die Zulässigkeit der Entnahme ist somit sowohl örtlich als auch zeitlich beschränkt.

LAbg. Richard Hogl unterstreicht: „In Niederösterreich gibt es sieben Wolfsrudel, die Risszahlen nehmen zu. Die Wolfspopulation hat sich in den letzten Jahren in Europa deutlich erholt. Der Wolf ist längst nicht mehr vom Aussterben bedroht, aber das Sicherheitsgefühl der Menschen ist bedroht. Die EU-Richtlinie zum Schutz des Wolfes muss daher dringend überarbeitet werden. Die Sicherheit der Menschen muss an erster Stelle stehen, gleichzeitig braucht die Bauernschaft beim Herdenschutz unsere Unterstützung. Hier hat ihnen das Land Entschädigungen und Förderungen zugesagt.“ Darüber hinaus dankte Hogl den Jägerinnen und Jäger in Niederösterreich: „Die Jagd ist Auftrag und Verantwortung. Danke an alle, die diesem Auftrag nachkommen.“