Landtag von Niederösterreich diskutierte über Zukunft des Waldes

LAbg. Richard Hogl sprach sich für die Verlängerung des Waldfonds aus

Der Schutz unserer Naturlandschaft und der heimischen Wälder ist eine besonders wichtige Aufgabe. Ein gesunder Wald schützt vor Naturgefahren, sorgt für sauberes Wasser, speichert das Treibhausgas CO2 und sorgt damit für eine erhebliche CO2 Reduktion. Zusätzlich bietet der Wald den zentralen Lebensraum für Pflanzen und Wildtiere. Wollen wir dem Klimawandel entgegenwirken, muss es uns ein zentrales gesellschaftspolitisches Anliegen sein, unsere heimischen Wälder für die Zukunft klimafit zu gestalten und zu erhalten. Hohe Temperaturen und wenig Niederschlag bieten in den letzten Jahren jedoch ideale Voraussetzungen für den Borkenkäfer. Seit dem Jahr 2018 verursachte er in Niederösterreich Schäden im Ausmaß von etwa 7 Mio. Festmeter Holz bzw. eine Schadenshöhe von etwa 200 Mio. Euro. Das betroffene Gebiet ist mit etwa 300 km² so groß wie der gesamte Neusiedler See. Um die niederösterreichischen Wälder und deren Besitzern eine Perspektive zu bieten sowie eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zu gewährleisten, wurde – zusätzlich zu den Maßnahmen des Landes Niederösterreich – der Waldfonds des Bundes am 7. Juli 2020 vom Nationalrat beschlossen. Mit diesem Waldfonds wurde eines der größten Maßnahmenpakete der letzten Jahrzehnte für die heimische Forst- und Holzwirtschaft geschnürt. Konkret zielen die Maßnahmen des Waldfonds auf die Entwicklung klimafitter Wälder, die Förderung der Biodiversität im Wald und auf eine verstärkte Verwendung des Rohstoffes Holz als aktiver Beitrag zum Klimaschutz ab. Im Rahmen des Waldfonds wird Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern eine Entschädigung für den durch Borkenkäfer verursachten Wertverlust gewährt. Um den weiteren Befall österreichischer Wälder durch Borkenkäfer zu reduzieren, werden Wiederaufforstungen, Pflegemaßnahmen, die Errichtung von Nass- und Trockenlagern für Schadholz sowie die mechanische Entrindung als Forstschutzmaßnahme gefördert. In Niederösterreichs Wäldern wurden seither über 5.700 Projekte umgesetzt. Beispielsweise wurden Aufforstungen von knapp 3.000 ha mit mehr als 6 Millionen standortgerechten Forstpflanzen durchgeführt. Durch die Umsetzung dieser Projekte wurde die Baumartenvielfalt und Biodiversität erhöht, das Risiko von Borkenkäferkalamitäten verringert und der Klimaschutz durch die Waldbestände gestärkt. Damit wird der Fortbestand der für unsere Gesellschaft notwendigen Waldfunktionen gewährleistet. Mit dem Waldfonds wurde ein Instrument geschaffen, das neben vielen positiven Effekten für den niederösterreichischen Wald auch positive gesellschaftliche Aspekte unterstützt. Da Anträge für Unterstützung aus dem Waldfonds zur Wiederaufforstung klimafitter Wälder nur noch bis Jänner 2025 möglich sind, soll die Bundesregierung ersucht werden, zeitgerecht eine Verlängerung des Waldfonds und ausreichend finanzielle Dotierung zu erreichen.

Der Landwirtschafts- und Jagdsprecher der Niederösterreichischen Volkspartei Bgm. ÖkR Richard HOGL sprach sich in seiner Rede für die Verlängerung dieser Einrichtung aus; der Antrag erhielt eine klare Mehrheit.