Grenzüberschreitendes Brückenfest in Hardegg

Bei strömenden Regen rückten Österreich und Tschechien noch enger zusammen!

 

Die Wetterprognosen waren schlecht, die beiden Nationalparks Thayatal und Podyjí und die Gemeinden Hardegg und Vranov ließen sich jedoch nicht davon abhalten, mit einem tschechisch-österreichischen Picknick auf der Thayabrücke in Hardegg der Öffnung der Grenzen vor 25 Jahren zu gedenken.

Am Samstag, den 17. Mai fand in Hardegg das grenzüberschreitende Brückenfest wie geplant statt. Zelte auf der Brücke schützten die Teilnehmer weitgehend vor dem Regen, der kurz nach dem Beginn um 15.00 Uhr kräftig einsetzte und erst nach dem Ende der Veranstaltung wieder nachließ.
Das Wetter war zwar schlecht, die Stimmung war allerdings ausgesprochen gut. Insgesamt 150 Besucher aus Österreich und Tschechien kamen zur Brücke, um den Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 mit einem Festakt zu gedenken. Die tschechische Blaskapelle Dacická devítka und ein Ensemble der Grenzlandkapelle der Stadtgemeinde Hardegg sorgten mit böhmisch-mährischer und österreichischer Blasmusik für gute Stimmung. Reinhold Griebler, Geschäftsführer des Retzer Landes, führte durch die Veranstaltung, unterstützt von der Übersetzerin Lenka Brabcová.
In ihrer Begrüßung sprachen die beiden Bürgermeister Heribert Donnerbauer (Hardegg) und Lubomir Vedra (Vranov) über die verbindende Funktion der Thayabrücke und meinten in Anspielung auf das Regenwetter, dass bei diesem Brückenfest die Menschen beider Länder besonders eng zusammenrücken.
Im Rahmen der Interviews gab der tschechische Nationalparkdirektor Tomás Rothröckl einen kurzen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Národní park Podyjí, der bereits 1991 umgesetzt wurde und eng mit dem Fall des Eisernen Vorhangs verknüpft ist. Nationalparkdirektor Ludwig Schleritzko sprach über künftige Kooperationen und dankte seinem tschechischen Kollegen für die Zusammenarbeit bei der Gestaltung des Festes.
Der österreichische Botschafter in Prag, Ferdinand Trauttmansdorff, wies auf die enge Verbindung der beiden Länder hin und überbrachte die Grüße des Landeshauptmanns Erwin Pröll. Jan Sechter hat zu Jahresbeginn seine Tätigkeit als tschechischer Botschafter in Wien aufgenommen. Er sprach über die Brückenfunktion der tschechischen Nationalparks, die allesamt grenzüberschreitende Schutzgebiete sind. Abg. z. NR Eva Himmelbauer hob in ihrer Festrede die historische Dimension der Grenzöffnung hervor.
Nach dem Festakt folgte die Eröffnung der Ausstellung „Impressionen der Grenzöffnung“. Die Bilder dieser Ausstellung sind direkt auf der Brücke montiert und geben einen Überblick über die wechselvolle Geschichte der Thayabrücke. Sie zeigen auch die Freude, die die Öffnung der Brücke durch die „Samtene Revolution“ gebracht hat. Die Fotografien werden bis Ende Oktober auf der Thayabrücke und auf weiteren Originalplätzen zwischen Hardegg und Čížov ausgestellt.
Zum Abschluss erfolgte ein Besuch im österreichischen Zollhaus, wo ein Teil der Fotoausstellung „Nationalparks in Tschechien - Europas Grüne Brücken“ untergebracht war. Die gesamte Ausstellung ist bis 14. September im Nationalparkhaus Hardegg zu sehen.
Bei tschechischem Bier, österreichischem Wein und kulinarischen Spezialitäten beider Länder klang das Fest schließlich aus. Erst als die letzten Besucher in das benachbarte Gasthaus Thayabrücke gewechselt hatten, begann der Regen etwas nachzulassen.