Hofgespräch im Bezirk Hollabrunn

Interessante Tagung am Weingut Poinstingl in Unternalb

Paul Nemecek: „Sicherheit statt Abhängigkeit – dafür sorgen wir!“

Sommerzeit ist für die Bauernbündlerinnen und Bauernbündler nicht nur Erntezeit, sondern auch eine gute Zeit um sich Informationen aus erster Hand zu holen. Die Bauernbund-Bezirksgruppe Hollabrunn hat am Mittwoch, den 20. August 2025 zum Hofgespräch am Hof der Familie Poinstingl in Unternalb eingeladen, um aktuelle sowie kommende Herausforderungen zu thematisieren. Das Mitgliedertreffen sorgte für Geselligkeit und interessante Diskussionen rund um die heimische Agrarwirtschaft. Als Gastreferent kam Bauernbunddirektor Ing. Paul NEMECEK, der mit Blick auf aktuelle Entwicklungen in der Agrarpolitik und das zentrale Forderungsprogramm des NÖ Bauernbundes einging.

Forderungspapier für eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft

„Wir stehen für klare Sprache, harte Arbeit und bodenständige Politik. Auf den Punkt gebracht heißt das mehr Landwirtschaft und Hausverstand und weniger Zettelwirtschaft, Normen und Verbote – und zwar in allen Bereichen“, sprach Direktor Nemecek erneut ein klares Bekenntnis zur heimischen bäuerlichen Produktion und zu fairen Handelsbedingungen aus: Produkte, die unter Bedingungen produziert werden, die in Europa verboten sind, dürfen nicht länger importiert werden. Neben dieser Forderung setzt sich der NÖ Bauernbund auch für mehr Entbürokratisierung ein.

„Mehr vor Ort, weniger Import!“

„Sicherheit statt Abhängigkeit oder anders gesagt mehr vor Ort und weniger Import“, formulierte Paul Nemecek die Alternativen zu umweltschädlichen Lebensmittelimporte: „Nur so lässt sich verhindern, dass europäische Landwirtschaftsbetriebe im globalen Wettbewerb systematisch benachteiligt werden. Die Herkunft von Lebensmitteln ist entscheidend für die Nachhaltigkeit und regionale Wertschöpfung. Es braucht keine Importe von Fleisch, Obst und Gemüse, wenn wir selbst im Land genügend produzieren.“

Hauptbezirksobmann KO Bgm. Friedrich Schechtner: „Wir Bauern sorgen nicht nur für das tägliche Essen und eine gepflegte Landschaft, wir sind es auch, die für Wertschöpfung und Arbeitsplätze am Land sorgen. Zusätzlich sind es oft unsere Bäuerinnen und Bauern, die in den Vereinen und im Ehrenamt vor Ort anpacken.“ Schechtner sprach in seiner Einleitung auch bezirksspezifische Themen an, die in der anschließenden angeregten Diskussion ebenfalls erörtert wurden.

Zu Beginn überreichte Landtagsabgeordneter Bgm. Richard Hogl an den Präsidenten des NÖ. Weinbauverbandes Ing. Reinhard ZÖCHMANN eine Dankesurkunde anlässlich seines 50. Geburtstages in diesem Jahr; Kammerobmann Friedrich Schechtner erhielt anlässlich seines kürzlich gefeierten 60ers die Bauernbundmedaille in Silber.

Mit der bereits sechsten Auflage der Hofgespräche befindet sich der NÖ Bauernbund mitten in der größten Sommerkampagne des Landes. Die politische Arbeit gemeinsam mit seinen 15.000 Funktionären machen ihn zur kräftigen Stimme für die mehr als 70.000 Bäuerinnen und Bauern in Niederösterreich, die Tag für Tag in den Ställen und auf den Feldern arbeiten und für Regionalität und volle Regale sorgen.